Ein atavistisches Vergnügen: wie einst die Jäger und Sammler der Steinzeit
streifte ich mit Naten durch die Wälder und erkläre ihm, was man essen kann
und was nicht. Nur mit dem Unterschied, dass ich manchmal einen Blick ins
Pilzbuch werfen muss. Jetzt hat der erste Frost die Samtfußrüblinge aus den
alten Baumstümpfen getrieben. Zeit, auf ein gutes und abwechslungsreiches
Pilzjahr zurückzublicken. Das Fotohandy in der Tasche, wurden einige der
schönsten Funde dokumentiert. Der allerschönste Fund blieb leider
unfotografiert: Prachtvolle Karbolegerlinge, die ihren beißenden Geruch leider
erst in der Pfanne entfalteten, woraufhin das ganze Pilzgericht den Weg in die
Biotonne nahm...
Ein ungenießbarer
Gallenröhrling in einer ungewöhnlichen Nische: unter einem Baum. |
Der
Samtfußkrempling war dieses Jahr ein häufig gesehener Bewohner alter
Baumstümpfe. Zwar gelten die ganz jungen Exemplare als genießbar, aber in der
Pfanne landete bei uns keines: Stets war der bittere Geschmack zu abstoßend. |
Die
Schmetterlingstramete vollbringt ihr zersetzendes Werk. |
Hallimasch, massenweise
Hallimasch! Es machte auch keine Bekanntschaft mit unserer Bratpfanne. Leider hielt ich die
stattlichen Pilze für irgendeine Art ungenießbarer Schüpplinge und ließ sie
stehen. Erst im Nachhinein auf
dem Foto fiel mir mein Irrtum auf. |
Diese niedlichen Birnenboviste
sind leider schon zu alt.
Jung sind die massenhaft auf altem Holz wachsenden Pilze eine willkommene
Zugabe im Pilzgericht. |
Der
gelbe Knollenblätterpilz ist sehr häufig. Giftig ist er nicht, aber aufgrund
der Verwechslungsgefahr mit seinem grünen Verwandten nicht
ungefährlich. Außerdem schmeckt er wie er riecht: nach alten muffigen
Kartoffeln. ;-) |
Nicht ganz so verbreitet wie
sein Verwandter, der gelbe
Knollenblätterpilz, dafür aber hochgefährlich: der Grüne Knollenblätterpilz.
Schon Bruchstücke in einem Pilzmahl können tödlich sein. |
Winzige Helmlinge schauen forsch
aus dem Laub heraus. |
Zwei sogenannte Hexeneier brechen
aus dem Boden. Noch sind es
glibberige Massen. Bald werden sie sich in Stinkmorchel verwandeln, für die
nur noch Fliegen Begeisterung finden. |
So jung gelten die
Hexeneier als genießbar... |
Panzerraslinge brechen stets
büschelweise aus dem Gras
hervor. Sie sind mitsamt ihren verzweigten Stielen essbar. |
Der weiße Rasling ist im
Gegensatz zum Panzerrasling
giftig. Verwechseln kann man die beiden zum Glück kaum: hier erkennt man
deutlich die rostigen Flecken auf der ansonsten weißen Hutoberfläche. |
Zwei stattliche
braunschüppige Riesenchampignons. Wir
froren sie erst einmal ein. Beim Auftauen verströmten sie einen leichten
Bittermandelduft (Amaretto). |
Der Safranschirmling
beeindruckt mit seinen imposanten Schuppen. |
Nebelkappen sind essbar, aber
nicht jedermanns Sache: Das
starke Aroma wird bisweilen als abschreckend empfunden. Während sie frisch
einfach gut riechen, entfalten sie beim Dünsten einen starken
Fliedergeruch. Man sollte das Wasser abschütten, bevor man sie brät. |
Nebelkappen sind ein
echter Massenpilz. Oft riecht man ihren
parfümartigen Duft (leichtes Fliederaroma) schon am Waldrand. |
Schopftintling, etwas zu alt
um appetitlich zu sein. |
Grünblättrige
Schwefelköpfe. Die grünlichen Lamellen dieser giftigen Pilzsorte sind nicht
immer ausgeprägt, dafür ist aber auf den bitteren Geschmack Verlass (Probe ausspucken!). |
Normalerweise trifft man
die grünblättrigen Schwefelköpfe an Baumstämmen an. |
Die Samtfußrüblinge (Winterpilze) sind das Finale
eines jeden Pilzjahres. Sie
scheinen geradezu einen ersten Frost zu brauchen, dann erst kommen sie aus dem
Baumstümpfen heraus. |
Was das wohl sein mag? Diese Art
fand ich zeitgleich mit den ersten Winterpilzen. |
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